„Sie emigrierten nicht, fliehen mussten sie“

Freitag, 16. Mai 2025
20.00 Uhr

ANDREA SCHULTZ, GUENTHER SCHMIDT
Sanary-sur-Mer an der malerischen Côte d’Azur, Les Milles bei Aix-en-Provence und Marseille waren in den 1930-er und 40-er Jahren Schicksalsorte für viele Deutsche, die aus politischen und/oder sogenannten rassischen Gründen Deutschland verlassen verlassen mussten.

Wie konnte ein Fischerort in der Provence ab 1933 zur „Hauptstadt des künstlerischen und literarischen Exils“ werden? Wer waren die Menschen, deren Namen auf einer Gedenktafel am Hafen von Sanary-sur-Mer stehen?
Lebensgeschichten in 69 Kapiteln: Die Autoren lassen Grenzen zwischen Realität und Fiktion – zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen. So könnte es gewesen sein…

Foto: Thomas Mann

„Ich habe meinen Kampf durchgekämpft. Es kommen freilich immer noch Augenblicke, in denen ich mich frage: Warum eigentlich? – es können in Deutschland doch andere leben, Hauptmann etwa, die Huch, Carossa. Aber die Anfechtung geht rasch vorüber. Es ginge nicht, ich würde verkommen und ersticken. …in furchtbarer Bürgerkrieg scheint mir unvermeidlich und ‚ich begehre‘, wie unsere Mathias Claudius sagt, ’nicht schuld zu sein‘ an all dem, was geschehen ist, geschieht und geschehen wird.“
Hermann Hesse, 1933

„Ja, wir waren in jenem Teil des Landes, in dem die glücklichsten Franzosen landen: die Rentiers. Alles war azurblau, nur nicht unser Gemüt… Wir wohnten im Paradies – notgedrungen.“
Ludwig Marcuse